Mittwoch, 29.Januar 2020, 19 Uhr, +punkt.Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 130.2

Die meisten Heidelberger kennen das Iqbal-Ufer am Neckar, einige haben vielleicht auch schon den
Gedenkstein mit Iqbals Gedicht „Gruß an den Neckar“ in der angrenzenden Grünanlage gesehen –
aber wer Mohammed Iqbal war, wissen die wenigsten. Muhammad Iqbal (1877-1938) gehört zu den
herausragenden Persönlichkeiten der islamischen Geistestradition des 20. Jahrhunderts. Sein Werk ist
vielfältig, interkulturell und interreligiös angelegt, mit poetischen, philosophischen, theologischen,
politischen und vor allem mystischen Elementen. Iqbal ist der Erste und bis in die Gegenwart der Einzige,
der eine Antwort auf Goethes West-Östlichen Divan verfasst hat, Iqbal ist der Einzige, der eine
muslimische Antwort auf Dantes La Divina Commedia geschrieben hat. Er ist aber auch ein Denker, der
sich nicht leicht fassen und in Kategorien eingrenzen lässt. Nach seinem Studium in Cambridge, studierte
er ebenfalls in Heidelberg und promovierte schließlich in München über die Genese der Metaphysik
in Persien. In Heidelberg ist nach ihm, dem geistigen Vater Pakistans, ein Ufer benannt und in
München hat der Künstler Karl Oppenrieder 1968 zu Ehren Muhammad Iqbals einen Gedenkstein errichtet.
Doch was hat er zu sagen? Das Denken des Gelehrten stellt einen expliziten Forschungsschwerpunkt
der Professur für Kalām, islamische Philosophie und Mystik von Prof. Dr. Ahmad Milad
Karimi dar, unter dessen Leitung im Januar 2017 die Muhammad Iqbal Forschungsstelle gegründet
wurde. Im Rahmen eines Vortrags wird Prof. Dr. Karimi einen Einblick in Iqbals Leben und geistiges
Erbe geben.

Referent: Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, Universität Münster

Ahmad Milad Karimi, geb. 1979 in Kabul, studierte Philosophie und Islamwissenschaft an der
Universität Freiburg i.Br. und wurde 2012 mit einer Arbeit über Hegel und Heidegger promoviert.
Er ist ordentlicher Professor für Kalām, islamische Philosophie und Mystik an der Universität
Münster. Karimi ist stellvertretender Leiter des Zentrums für Islamische Theologie der
Universität Münster, Leiter der internationalen Muhammad Iqbal-Forschungsstelle. 2019 erhielt
er den Voltaire-Preis für „Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor
Differenz“ der Universität Potsdam.

 

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