Am Montag, dem 20. Juli 2020, organisierte die Muslimische Akademie Heidelberg i. G. (Teilseiend) ein Online-Vernetzungstreffen, um sich mit muslimischen Bildungsträgern über die jeweiligen Erfahrungen und Erkenntnisse seit Beginn der Corona-Schutzmaßnahmen im März 2020 auszutauschen. Zu den knapp 15 Teilnehmenden zählten Vertreter*innen des Aktionsbündnisses muslimischer Frauen in Deutschland (AmF), der Alhambra Gesellschaft, der Begegnungsstube Medina, des Deutschsprachigen Muslimkreises Karlsruhe (DMK), der Bildungsinitiative FödeM (Förderung des deutschsprachigen Muslimseins), des Muslimischen Bildungswerks Erlangen (MBE) und des Vereins Selam Mainfranken; ferner eine Praxisfellow der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) mit dem Schwerpunkt politische Bildung.

 

Während des zweistündigen Treffens, das neben der Vernetzung auch dem Wissenstransfer galt, sprachen die Teilnehmenden über die negativen Auswirkungen der Krise sowie über positive Entwicklungen auf ihre jeweilige Vereinsarbeit, gaben einander Ratschläge und äußerten Bedar­fe für die kommende Zeit. Als Best-Practice-Beispiel zum innovativen Umgang mit den augenblicklichen Gegebenheiten präsentierte die Begegnungsstube Medina aus Nürnberg ihren aktuellen Podcast „Begegnung vereint“, in dem muslimische Persönlichkeiten der deutschen Zivilgesellschaft von ihrer Arbeit und ihrem Werdegang erzählen (https://medina-online.de/podcast/).

 

Als Ergebnis des Gesprächs lässt sich festhalten, dass die beteiligten Träger sehr unterschiedlich von den Auswirkungen der Krise betroffen waren. Insbesondere Vereine mit starkem Ortsbezug, einem umfangreichen Angebot an fortlaufenden Kursen sowie hohen Besucher*innenzahlen sahen sich im 2. Quartal vehement in ihrer Arbeit beeinträchtigt und konnten nur wenige ihrer Bildungsformate auf digital umstellen. Andere, deutschlandweit agierende Vereine hingegen, die bereits vor der Krise sehr aktiv im Internet und den sozialen Netzwerken präsent waren, konnten sich leichter an die neuen Herausforderungen anpassen. Die Frage, inwieweit Online-Angebote auch über die Corona-Zeit hinaus eine sinnvolle Alternativ zu regulären Veranstaltungen darstellen könnten, wird dementsprechend sehr unterschiedlich beantwortet. Einigkeit bestand am 20. Juli jedoch darin, dass die Einschränkungen während der Corona-Krise nur als vorübergehend betrachtet wurden (mit der Hoffnung, dass es zu keiner zweiten Welle kommen wird).