Sonntag, 12.11.2017, 17.30 Uhr
Zwinger 1, Zwingerstraße 3
Lesung und Gespräch mit Lizzie Doron „Sweet Occupation“; Im Anschluss: Aufführung von „Who the fuck is Kafka”
Ihren autobiografischen Roman Who the fuck is Kafka hat das Theater Heidelberg als großen Überraschungserfolg auf die Bühne gebracht. Nun stellt Lizzie Doron, moderiert von Prof. Anat Feinberg (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg), ihr jüngst erschienenes Buch Sweet Occupation vor und liest in Auszügen.
Ein Jahr lang interviewte Lizzie Doron sowohl ehemalige palästinensische Terroristen als auch israelische Kriegsdienstverweigerer: Ein beeindruckendes Dokument über einst Radikale, die dem sinnlosen Hass eine andere Perspektive entgegensetzen.
Für alle, die abends die Vorstellung von Who the fuck is Kafka besuchen, besteht nach der Vorstellung die Möglichkeit, die Autorin im Gespräch kennenzulernen.
Lizzie Doron, geboren 1953 in Tel Aviv, studierte Linguistik, bevor sie Schriftstellerin wurde. Ihr erster Roman ›Ruhige Zeiten‹ wurde mit dem von Yad Vashem vergebenen Buchman Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Jeannette Schocken Preis. In der Begründung der Jury heißt es: »Lizzie Doron schreibt über Menschen, die von ›dort‹ kommen, die den Holocaust überlebten und nun zu leben versuchen. In Israel. Fremd, schweigend, versehrt – und stets ihre Würde wahrend. Mit großer Behutsamkeit nähert die Autorin sich ihren Figuren und mit großem Respekt wahrt sie Distanz.«
Die Lesung ist für die Teilnehmer kostenfrei. Der Theaterbesuch kostet 6,50 Euro, Karten gibt es an den Ticketverkaufsstellen des Theaters Heidelberg.
Montag, 13.11.2017, 18.15 Uhr
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, Landfriedstrasse 12 Hannah-Arendt-Saal (S4)
Buchvorstellung von Angelika Timm: “ISRAEL UND PALÄSTINA – ZWEI STAATEN FÜR ZWEI VÖLKER?” 100 Dokumente aus 100 Jahren (1917-2017)
Dr. Angelika Timm, Nahostwissenschaftlerin und Israel-Expertin, lehrte an der Humboldt-Universität, der Freien Universität sowie in Bar Ilan und leitete bis 2015 das Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv.
Eine Veranstaltung des Ben-Gurion-Lehrstuhl für Israel- und Nahoststudien
Donnerstag, 16.11.2017, 20 Uhr
Ort wird bei Anmeldung bekanntgegeben.
„Literatur sucht WG“mit dem syrisch-palästinensischen Lyriker Ramy Al-Asheq
Anmeldung unter u.hacker@karlstorbahnhof.de
Dienstag, 28.11.2017, 19 Uhr
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, Landfriedstrasse 12 Gewölbekeller
„Wir sagen uns Dunkles“: Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan – Lesung und Gespräch mit dem Autor Helmut Böttiger, Moderation: Prof. Dr. Johannes Heil (HfJS)
Die Geschichte einer unmöglichen Liebe
Es ist eine Liebesgeschichte, um die sich viele Legenden ranken: Ingeborg Bachmann und Paul Celan lernten sich als junge, noch unbekannte Lyriker im Frühling 1948 kennen, und ihre Beziehung, die immer wieder von Phasen des Rückzugs gezeichnet war, dauerte bis Anfang der Sechzigerjahre, als beide schon längst zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Nachkriegszeit zählten. Kaum jemand wusste von der Nähe der beiden, und sie hielten es auch in der Tat nie lange miteinander aus – zu unvereinbar der biografische Hintergrund, zu groß die gegenseitig zugefügten Verletzungen, zu sehr hatten sie ihr Leben der Dichtung verschrieben.
Der vielfach ausgezeichnete Kritiker Helmut Böttiger legt die bislang erste umfassende Darstellung der Beziehung Bachmanns und Celans vor. Eine faszinierende psychologische Studie zweier herausragender Dichter, die gemeinsam um Worte rangen, einander brauchten und doch nicht miteinander leben konnten.
Samstag, 16.12.2017, 20 Uhr
Friedrich-Ebert Gedenkstätte, Untere Straße 27
Neue Normalität: “Daughters and Sons of Gastarbeiters – Geschichte(n) von damals”
Mehr als ein Fünftel der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Deutschland hat in den 1960er Jahren Gastarbeiter aus unterschiedlichen Ländern angeworben. Bis Ende der 1990er Jahr trugen sie das Label „Gastarbeiter“. Nach 2000 wurde ein Großteil von ihnen, die aus einem muslimischen Land kamen, als Muslime bezeichnet. Seit dem Sommer der Migration 2015 werden Menschen, die in diesem Land Schutz suchen, als „Flüchtlinge“ stigmatisiert. Deutschland ist und bleibt ein Einwanderungsland, das zahlreiche Arbeitsmigranten und Geflüchtete aus diversen Ländern weiterhin anzieht und besteht seit längerem aus einer Gesellschaft aus Atheisten, Muslimen, Christen, Juden und aus weiteren Glaubensrichtungen. Menschen aus aller Welt kommen aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland um sich eine Zukunft aufzubauen. Jenseits der Integrationsdebatten, die polarisierend und ausgrenzend wirken, wird in Deutschland schon längst eine Normalität in kultureller Vielfalt gelebt.
Eine Lesung von Dr. Çiçek Bacik u.a. mit Sinthujan Varatharajah und Dr. Manuel Gogos